Ikea war uns in den letzten Jahren positiv aufgefallen: Die Kataloge der letzten Jahre „das auflagenstärkste Buch der Welt“ (Weltweit erscheint der Katalog in einer Gesamtauflage von rund 203 Millionen Exemplaren in insgesamt 35 Sprachen und wird in 52 Ländern verteilt.) zeigten Väter in der Küche, Mütter mit eigenem Schreibtisch, Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlecht und Hautfarbe beim gemeinsamen Essen, Spielzeug ohne Geschlechtertrennung. Das scheint vorbei, denn die weiße Ikea-Spielküche, der Dauerbrenner „Duktig“, wird jetzt in hellblau und rosa angeboten.
Beide Male steht ein blondes Kind mit Zopf daneben, das wohl die meisten als Mädchen lesen werden. Hätte Ikea ein Interesse daran, die Küche klischeefrei zu bewerben, wäre ein Kind gewählt worden, das als Junge eingeordnet wird – untypische Aufgabenverteilung in der Küche scheint also nicht (mehr) im Interesse von Ikea. Schade. Und das ausgerechnet jetzt, wo die Pandemie-Bestimmungen dafür gesorgt haben, dass Mütter wieder vermehrt zuhause bleiben müssen und in die traditionelle Kümmer-Rolle gedrängt werden.
Hiermit geht also ein Wink mit dem Goldenen Zaunpfahl nach München bzw. Älmhult (Schweden).
(as)