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Gegenderte Unisexschuhe bei Lidl

Welche seltsamen Blüten Gendermarketing auch bilden kann, sehen wir bei Lidls eigentlich Unisex-Schuh in seinen Hausfarben. Doch da Lidl zwei getrennte Produktlinien hat – Livergy für Herren und Esmara für Frauen – musste auch der geschlechtslose Schuh auf beide aufgeteilt werden. Frauen mit Schuhgrößen jenseits der 40 müssen diesen dann bei den Herren bestellen und Männer mit Füßen kleiner als 41 bei den Frauen. Die Welt könnte so einfach sein, wenn Unternehmen und Werbeindustrie sie nicht mit dem Brecheisen in zwei Getrennte aufteilen würde. Jede*r könnte sich aussuchen was ihm oder ihr gefällt und nicht, was die Werbeklischees vorschreiben.
Zwei identische Schuhepaare in blau-gelb-rot mit dem Lidl-Logo auf der Zunge sind zu sehen. Darunter steht bei dem linken "Livergy® Herren Lidl-Sneaker" und bei dem rechten "Esmara® Damen Lidl-Sneaker". Beide Schuhe kosten 11,99 Euro.

Das ist gruselig, denn:

  • Das Produkt* richtet sich nur an ein (binäres) Geschlecht: Es schließt durch seine Gestaltung – z.B. durch die Verwendung bestimmter Farben (vgl. Rosa-Hellblau-Falle), Symbole, Aufschriften – oder auf andere Weise explizit oder implizit Menschen auf Grundlage ihrer Geschlechteridentität vom Kauf oder der Nutzung aus.
  • Die Werbung / Verpackung legt den Fokus auf stereotyp zugewiesene Eigenschaften einer Zielgruppe und legt damit fest, für wen das Produkt angeblich produziert wurde.
  • Das Produkt / die Werbung reduziert Personen auf ihre klischeehaft dargestellte Geschlechtszugehörigkeit und / oder reproduziert stereotype Geschlechterrollen.
  • Es werden Unterschiede zwischen den Interessen / Vorlieben der Geschlechter betont oder konstruiert.
  • Mädchen / Frauen und Jungen / Männer werden in hierarchischer Beziehung zueinander dargestellt.
  • Es besteht ein deutliches Ungleichgewicht in der Anzahl der abgebildeten (oder genannten) Frauen und Männer.
  • Das Geschlecht einer Person wird ohne Bezug zum Produkt besonders hervorgehoben und betont.
  • Das Produkt wird zwar als unisex-Produkt angeboten, enthält aber trotzdem eine implizite Geschlechtszuordnung.
  • Die Produktbeschreibung / die Werbung ist nicht geschlechtergerecht formuliert.
  • Das Produkt wird mit „Gender Pricing“ / „Pink Tax“ verkauft, d.h. die an Frauen gerichtete Version ist teurer.

Ein Wink mit dem Zaunpfahl geht nach Neckarsulm, und ein herzlicher Dank für die Einreichung an Hexe @pp_vortex.

(ngd)

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