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Spielbesen für kleine Hausfrauen?!

Wer Kinder schon einmal beim Spielen zugeschaut hat, der hat vermutlich beobachten können, dass diese gerne “die Großen” imitieren. Mini Versionen von Gegenständen des täglichen Gebrauchs können da tatsächlich die Augen erstrahlen lassen und es gibt sie in Mengen…Bohrmaschinen, Küchen mit allen erdenklichen Utensilien, Handys, Gießkannen, Einkaufsläden etc.. Dass Vileda Homepage also mini Besen, Wischmopps und Staubsauger Versionen für Kinder verkauft ist daher nicht verwunderlich und sicher auch mal der Hit unter dem Weihnachtsbaum… .

Wieso werden nur weiblich gelesene Kinder abgebildet?

Foto: (c) vileda, Screenshot: @klische*esc e.V
Foto: (c) vileda, Screenshot: @klische*esc e.V

Leider werden auf allen Bildern die dieses Kinderspielzeug bewerben nur weiblich gelesene Kinder abgebildet. Zum Beispiel hier bei Amazon  und hier bei myToys und hier bei Lidl. Zufall? Wahrscheinlich nicht… passt es doch zu sehr in die verinnerlichten Klischee Rollen, die die Kinder in die für sie vorgesehenen Schubladen stecken. Diese schränken sie nicht nur in ihrer Entwicklung ein, sondern führen Mädchen auch noch schnurstracks in den Equal care gap. Kurz gesagt Frauen sind für den Haushalt und die Kinder zuständig und werden für diese Arbeit nicht bezahlt während Männer außerhalb arbeiten, gut bezahlt werden und für Ihre Rente vorsorgen (besser und ausführlicher erklärt: hier Equal Care Day oder in diesem Buch Verbrecher Verlag – gute Bücher von Almut Schnerring und Sascha Verlan). Das können Kinder dann schon mal beim Spielen üben, sodass sie als Erwachsene alle ganz zufällig ähnliche Entscheidungen treffen und somit den Rollenklischees entsprechend, diese erneut verfestigen.

Foto: (c) vileda, Screenshot: @klische*esc e.V

Werbung hat Macht

Werbung hat Macht und kann (wenn gewollt) diese stereotypen Bilder weiter verbreiten oder zu einem Umdenken beitragen. Sie kann Kinder und Eltern in Ihrer Sicht auf die Welt und im speziellen hier Rollenbilder beeinflussen. Wird ein Produkt also nicht als “Mädchen oder Jungs” Produkt gelabelt oder beworben, lässt es Kindern die Wahl sich nach ihren Interessen zu orientieren und nicht nach ihrem Geschlecht. @Vileda: habt Ihr nicht Lust einen kleinen wichtigen Beitrag zu leisten und diejenigen, die eure (durchaus stereotypisierungsanfälligen) Produkte verkaufen und bewerben das so machen, dass sie Kindern den Weg raus aus der rosa hellblau Falle ebnen statt sie dort reinzulocken.

Ein Wink mit dem Zaunpfahl geht an Vileda Homepage nach Weinheim sowie an die oben verlinkten Vertriebe Amazon, MyToys und Lidl.

(cd)

E: 02/2021