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Bitte Mädchen früh beibringen, dass Frauen hübsch aussehen müssen!

Die Firma Lidl verkauft online und in den Filialen Kinderspielzeug, unter anderem ein rosa Schminkset und eine blauen Werkzeuggürtel.
Mit dieser eindeutigen Farbgebung wird sofort klar, welches Geschlecht welches Spielzeug kaufen soll. Der Schminkkoffer, fast vollständig in rosa, ist für Mädchen und der blaue Werkzeuggürtel für Jungen.


Abgesehen davon, dass nur die binären Geschlechter angesprochen werden, werden mit solch eindeutiger Farbgebung Jungen und Mädchen immer wieder in bestimmte Rollen gedrängt. Hier wird Mädchen gezeigt, dass Frauen hübsch aussehen und sich für das Schminken interessieren sollen. Und Männer sind bestimmt alle gerne in der Werkstatt und können Dinge reparieren. Danke eifrigem Gendermarketing bei Lidl wissen Mädchen ja mittlerweile, dass ihnen rosa zugeordnet wird und greifen somit natürlich nur zum Schminkkoffer statt zum Werlzeuggürtel. Das könnt ihr besser, Lidl! Bei den Holzspielzeug-Sets zum Thema Einkaufen und Essen sind viele Farben benutzt worden und weder rosa und blau überwiegt, so dass das Spielzeug alle Kinder und Eltern, die es ja kaufen, gleich anspricht.

 

Verpackung von einer Schminktasche als Kinderspielzeug alles ist in rosa, Tasche und das zugehörige Holzspielzeug, wie Fön,Spiegel, Kamm
Verpackung von Kinderspielzeug einem Werkzeuggürtel mit dazugehörigem Werkzeug in Holz Verpackung, Gürtel, Schraubendreher sind in blau gehalten, Säge, Schrauben, in Holztönen mit etwas rot

Das ist gruselig, denn:

  • Das Produkt* richtet sich nur an ein (binäres) Geschlecht: Es schließt durch seine Gestaltung – z.B. durch die Verwendung bestimmter Farben (vgl. Rosa-Hellblau-Falle), Symbole, Aufschriften – oder auf andere Weise explizit oder implizit Menschen auf Grundlage ihrer Geschlechteridentität vom Kauf oder der Nutzung aus.
  • Die Werbung / Verpackung legt den Fokus auf stereotyp zugewiesene Eigenschaften einer Zielgruppe und legt damit fest, für wen das Produkt angeblich produziert wurde.
  • Das Produkt / die Werbung reduziert Personen auf ihre klischeehaft dargestellte Geschlechtszugehörigkeit und / oder reproduziert stereotype Geschlechterrollen.
  • Es werden Unterschiede zwischen den Interessen / Vorlieben der Geschlechter betont oder konstruiert.
  • Mädchen / Frauen und Jungen / Männer werden in hierarchischer Beziehung zueinander dargestellt.
  • Es besteht ein deutliches Ungleichgewicht in der Anzahl der abgebildeten (oder genannten) Frauen und Männer.
  • Das Geschlecht einer Person wird ohne Bezug zum Produkt besonders hervorgehoben und betont.
  • Das Produkt wird zwar als unisex-Produkt angeboten, enthält aber trotzdem eine implizite Geschlechtszuordnung.
  • Die Produktbeschreibung / die Werbung ist nicht geschlechtergerecht formuliert.
  • Das Produkt wird mit „Gender Pricing“ / „Pink Tax“ verkauft, d.h. die an Frauen gerichtete Version ist teurer.

Ein Wink mit dem Zaunpfahl geht nach Bad Wimpfen und ein herzlicher Dank für die Einreichung an @beesab79.

(nt)