Lustiges Stereotype Sammeln
Eine Osteraktion, bei der es nichts zu suchen gibt, denn die Klischees machen sich aufdringlich breit im Osternest von Playmobil.
In Flyern und Printanzeigen bewirbt der Spielwarenhersteller in diesem Monat über den Einzelhandel seine Sammelhefte, und die in Aussicht gestellten Preise sind, wie auch sonst, in Blau und Rosa sortiert. Die Verpackung ruft, die Flyer-Gestaltung betont es, der Text besagt: „Junge mit Racingbike“ und „Mädchen mit Pony“. So weit so vertraut.
Weiter in Blau, die „Boy-Edition“ mit Polizei-Sondereinsatz, Polizist, Racing-Kart, Feuerwehr, „Axtritter mit Waffenständer“ (sic!), Piraten. Überschrift: „Actionreich, rasant, fantastisch“. 🤔 Mit Letzterem muss der „Kebap-Grill“ gemeint sein. Berufswunsch kleiner Jungs eben.

Foto: Flyer von playmobil; (c)klische*esc e.V.
Daneben, die „Girl-Edition“ in Pink: „Zauberhaft, verspielt, tierisch“:
Fee mit Zauber-Reh (logisch), Mutter mit Baby-Wickeltisch (Alltag), Konditorin (süß!), Mädchen mit Ziegen (Kebap?), Mama mit Kindern (Ach!), Spielplatz, Meerschweinchen, und, Achtung Sport, jetzt auch für sie: Surferin mit… Delfin!
Fazit:
Abenteuer und Berufe sind was für ihn, niedliche Tiere und Kümmer-Aufgaben rund ums Kind für sie. Danke für diese überschaubare Ordnung der sonst ach so komplizierten Welt, playmobil!
PS:
Frauen übernehmen übrigens weltweit den Bärenanteil der CareArbeit, meist schlecht oder gar nicht bezahlt, was zu Abhängigkeit und in vielen Fällen zu (Renten-)Armut führt. In Deutschland liegt der #CareGap in Familien mit kleinen Kindern bei 110%. – Dieser Missstand hat seine Anfänge im Kinderzimmer.
Aber immerhin, am Boys/Girls Day – Jungen/Mädchen Zukunftstag organisieren Firmen alljährlich Aktionen, um Jungen den Carebereich und Mädchen technische Berufe nahezubringen. An Zynismus kaum zu überbieten.
Deshalb vielfach eingereicht für den Goldenen Zaunpfahl und damit jetzt hier im Gruselkabinett.
(as)

