Mama Aua! ist tatsächlich ein eigenes Label. In Deutschland vertreibt die Apofaktur e.K. darunter Gesundheitsprodukte für Kinder.

Dass es nicht Papa Aua! heißt bildet die statistische Realität ab. Mütter leisten 110% mehr körpernahe, direkte unbezahlte Care-Arbeit als Väter. Mit allen nachteiligen Konsequenzen für ihre ökonomische Unabhängigkeit.
Leider handelt das Marketing hier eigennützig und macht Geld damit dieses Verhältnis zu festigen, statt einen neutralen Namen zu wählen.
Und auch von den kleinen Patienten hat die Marke klischierte Vorstellungen: So wird ein Kirchkernkissen nicht einfach für Kinder angeboten, sondern eins für Prinzen in …. klar, blau, und die andere Variante für Prinzessinnen – natürlich in rosa.

„Prinzessinnen-rosa“ und „Prinzchen-blau“. Was schon sehr lustig ist, denn vor über 100 Jahren als es Kirschkernkissen auch schon gab, wurde rosa als „kleines rot“ – noch den Prinzen zugeordnet. Blau hingegen den Mädchen. Rot stand für Blut, Kampf und Kraft – und in der damaligen Vorstellung damit für Männlichkeit. Entsprechend hieß es in „Earnshaw’s Infants` Department“ noch: „Pink is for the boys, blue for the girls“. Was auch direkt wieder nicht lustig ist, denn es macht deutlich, wie lange schon Jungen und Mädchen durch Mode mit den Attributen „kräftig“ versus „schwach“ besetzt werden. Und dass wir hier heute kein Stück weiter sind in Sachen Zuschreibung.
Also: Aua ist Aua und die Farbe des Kissenüberzugs tut rein gar nichts zur Sache. Aber so wird selbst beim Kirschkernkissen Gendermarketing betrieben.
Ein Wink mit dem Zaunpfahl geht an Mama Aua! der Apofaktur e.K. nach Fellbach, Deutschland.
(ado & sb)