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Genderklischees vom 1. Schultag an

Die Firma “Glitzer im Kopf” verkauft Erinnerungsbücher für den 1. Schultag. 

Es besteht aber nur die Auswahl zwischen einem Buch in rosa mit süßem Einhorn und einem in grün mit Drachen. Es ist ganz klar, welches Buch für welches binäre Geschlecht vorgesehen ist. Somit gibt es keine wirkliche Wahlfreiheit, sich die Bücher nach Vorlieben auszusuchen, sondern den Kindern werden Geschlechterklischees aufgezwungen.

Besser wäre es, wenn es diese Bücher mit mehreren unterschiedlichen Farben und Tieren gäbe, die nicht eindeutig stereotypisch sind. 

Es sind 2 Bücher zu sehen mit Titel “juhuuu ich komme in die Schule” im Comicstil. Das obere ist rosaweiß, darauf ist ein Einhorn mit einer mit rosa Herzchen-Schultüte abgebildet. Das untere Buch ist in hellgrün und weiß, darauf ist ein Drache zu sehen mit einer blaugrünen Schultüte.
Beispielbild - ggf. (c) nicht vergessen!

Das ist gruselig, denn:

  • Das Produkt* richtet sich nur an ein (binäres) Geschlecht: Es schließt durch seine Gestaltung – z.B. durch die Verwendung bestimmter Farben (vgl. Rosa-Hellblau-Falle), Symbole, Aufschriften – oder auf andere Weise explizit oder implizit Menschen auf Grundlage ihrer Geschlechteridentität vom Kauf oder der Nutzung aus.
  • Die Werbung / Verpackung legt den Fokus auf stereotyp zugewiesene Eigenschaften einer Zielgruppe und legt damit fest, für wen das Produkt angeblich produziert wurde.
  • Das Produkt / die Werbung reduziert Personen auf ihre klischeehaft dargestellte Geschlechtszugehörigkeit und / oder reproduziert stereotype Geschlechterrollen.
  • Es werden Unterschiede zwischen den Interessen / Vorlieben der Geschlechter betont oder konstruiert.
  • Mädchen / Frauen und Jungen / Männer werden in hierarchischer Beziehung zueinander dargestellt.
  • Es besteht ein deutliches Ungleichgewicht in der Anzahl der abgebildeten (oder genannten) Frauen und Männer.
  • Das Geschlecht einer Person wird ohne Bezug zum Produkt besonders hervorgehoben und betont.
  • Das Produkt wird zwar als unisex-Produkt angeboten, enthält aber trotzdem eine implizite Geschlechtszuordnung.
  • Die Produktbeschreibung / die Werbung ist nicht geschlechtergerecht formuliert.
  • Das Produkt wird mit „Gender Pricing“ / „Pink Tax“ verkauft, d.h. die an Frauen gerichtete Version ist teurer.

Ein Wink mit dem Zaunpfahl geht nach Berlin, und ein herzlicher Dank für die Einreichung an Nina.

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(nt)