Ob Stuhl, Badeschlappen, Salz- und Pefferstreuer, Tisch- oder Stehleuchte – all diesen Dingen ist gemeinsam, dass wir sie als Objekte bezeichnen können. Sie dürfen auch ganz hemmungslos als solche dargestellt werden, mit einem Preis versehen und für ihren Verkauf geworben werden. Frauen hingegen sind keine Objekte.
Deshalb erstaunt es uns, warum sie als solche in der Sale-Aktion des Möbelhauses dargestellt werden – in äußerst knapper Bekleidung, die jeden Bezug zum beworbenen Gegenstand vermissen lässt, fungieren sie ausschließlich als Deko. Ebenso fragwürdig ist der Titel der Aktion, denn es geht um den „Singles Day Sale“. Warum Singles? Wer soll sich von „Beach Babes“ und „Küchenfee“ angesprochen fühlen, wenn sich gleichzeitig knapp bekleidete, weiblich gelesene Figuren, die eher an einen Pole-Dance-Club als an ein Möbelhaus erinnern, an den reduzierten Waren räkeln?
Frauen werden hier als sexualisierte Objekte dargestellt und auf ihre Attraktivität reduziert.
Diskriminierung
Diese Art von Werbung trägt dazu bei, dass Geschlechterstereotype weiter gestärkt werden, sexistische Äußerungen salonfähig bleiben und Mädchen und Frauen durch adäquate Darstellungen ihrer Fähigkeiten positive Vorbilder weiterhin vergeblich suchen (Marktforschung, 2019). Sicher haben die Werbetreibenden kreativere und angemessenere Ideen, als diese Geschlechterrollen aus dem letzten Jahrhundert. Oder?
Ein Wink mit dem Zaunpfahl geht nach München an das Westwing-Team.
(cn)