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Putzen gegen die Altersarmut

Ein Flyer der Deutschen Rentenversicherung titelt mit „Rente und Verdienst – flexibel in den Ruhestand“ und zeigt eine ältere Frau, die in Schürze, Gummihandschuhen und mit Feudel in der Hand freudestrahlend ein Geländer putzt.

Foto (c) Deutsche Rentenversicherung Bund, Screenshot: klische*esc e.V.

Die Deutsche Rentenversicherung vermittelt mit diesem Bild, dass ein Putzjob im Alter eine akzeptable Lösung dafür ist, dass vor allem Frauen massiv von Altersarmut bedroht sind.

Nicht nur, dass das Problem an sich damit kaum behoben werden kann. Diese Botschaft wirkt zudem entgegen der notwendigen Anerkennung weiblicher Erwerbs- und Familienarbeit.

In ihrem sehr treffenden offenen Brief an die Deutsche Rentenversicherung schreibt Ulrike Pfaff:

Frauen der heutigen Rentengeneration haben hohe Qualifikationen und vielfältigste berufliche Erfahrungen mitzubringen – auch diejenigen deren Rente kaum zur Existenzsicherung reicht! Warum unterstützt die Deutsche Rentenversicherung ein derart traditionelles, reduzierendes Rollenbild? Stattdessen sollte sie das große Potenzial anerkennen und bewerben, das Rentner*innen gewinnbringend in den Erwerbsmarkt einbringen können.

Mit Putzen mal eben die Rente lustig aufgepeppt – Problem gelöst!? Sicher nicht! Eine Nominierung für den Goldenen Zaunpfahl 2020.

Deutsche Rentenversicherung Bund, Berlin

(sb)

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