Männer haben “Die Macht” und Frauen bekommen “Hüftgold”. Zumindest laut den Sofakissen mit Taschen aus der Themenwelt “Sofahelden ” der Firma Hergo.


Dabei scheint die “Macht” über die Fernbedienung mittlerweile das einzig verbliebene Machtrefugium der Männer im eigenen Haus geblieben zu sein. Haben ja angeblich sonst nichts mehr zu melden. Wenn die Frau schon über Kinder und Haushalt bestimmt, alleine den Urlaub, die Feiern und sonst alles plant, dann muss man, äh Mann wenigstens vor dem Fernseher noch das Sagen haben! Passend zu den genutzten Vorurteilen, gibt es die Kissen in rosa-pink für Frauen, dann mit “Prossecco”, “Schoki” und wahlweise “Handy”, “Zeitschrift” oder “Fernbedienung”, aber eben nicht der “Macht”… Die blau-grau-schwarzen Männerkissen hingegen haben immer ein Fach für “Die Macht”, eins für “Bier” und eins für “Futter”. Das Papakissen hebt im Gegensatz zum Mamakissen auch die Heldenhaftigkeit von Papas hervor, die allein durch ihre Vaterschaft schon Helden sind, egal ob und wie sie sich kümmern. Auf dem Mamakissen findet sich keine solche Anerkennung der Leistung. Frauen haben das halt einfach in den Genen? Brauchen keine Anerkennung und sind schon gar keine Heldinnen?




Laut Unternehmen spiegelt “unser Sortiment […] aktuelle Trends wider”. Nun, eigentlich sollten stereotype Rollenzuschreibungen kein aktueller Trend mehr sein, sondern längst antiquiert.
Und vorbauend: Der Verweis auf salonfähigen sexistischen Humor ist uns nicht genug, damit sich ein Unternehmen hier aus der Verantwortung stehlen kann.
Ein Wink mit Goldenem Zaunpfahl geht an Hergo nach Zweibrücken.
Wir danken Céline für die Einreichung.
(ngd)
E: 05/2021