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freispiel-Abzeichen: Die Qual der Wahl

Die Qual der Wahl für das freispiel-Abzeichen: Warum Androwear in diesem Jahr das Rennen macht -und andere Unternehmen nicht.

Uns erreichen viele Einreichungen für den Goldenen Zaunpfahl. Viel mehr als für das freispiel-Abzeichen. Das liegt sicher auch daran, dass es viel mehr klischeehaftes Beispiele im Bereich Gendermarketing gibt als echte Wahlfreiheit und Statements eines Unternehmens das klar formuliert: „Gendermarketing adé! Wir lassen die Rosa-Hellblau-Falle® offen stehen!” Um mit dem freispiel-Abzeichen ausgezeichnet zu werden müssen eine Reihe von Kriterien erfüllt sein. Wir suchen nach Unternehmen, die eine vorurteilsbewusste und geschlechterreflektierte Haltung vertreten. Dieses grundlegende Ziel soll sich in der gesamten Produktpalette, in Werbung, Marketing und der sonstigen Unternehmenskommunikation widerspiegeln. Das Gesamtpaket ist also entscheidend.

Farbstarke Einreichungen für das Freispiel-Abzeichen 2021

Manitober, das Unisex-Label für Kids
„Auch wer nicht aktiv seinen Kindern von Geschlechterrollen erzählt, beeinflusst ihr Verhalten durch das eigene und dazu gehört für mich auch das Akzeptieren von vorherrschenden Konditionen in Form von Kleidung, die bestimmte Geschlechterrollen suggeriert.“ Statement von Marcus, Gründer von Manitober, dem Unisex-Label für Kids
Freispielkachel Odenoir
„Geschlechtsspezifische Kleidung schafft sexuelle Spaltung, und dies betrifft Menschen, die nicht in diese beiden Kategorien passen.“ Atelier ODENOIR zur Frage „Warum NO GENDER?“
Androwear-Einreichung
„Bei Androwear shoppst du nicht in Geschlechter-Abteilungen, sondern ausgehend von den Bedürfnissen deines individuellen Körpers. Androwear möchte als Gender-inklusives Unterwäschelabel, die Befreiung von auferlegten Konventionen unterstützen“

Wir hatten in der letzten Runde vorurteilsbewußte Unternehmen, wie Manitober im Rennen. Das Unisex-Label wurde immer wieder von der Community auf Instagram @goldener_zaunpfahl eingereicht – und wir sind auch ganz begeistert! Die Manitober-Kleidung ist nämlich bewusst geschlechterneutral konzipiert (und wird zudem aus ökologisch und sozial verträglichen Materialien unter fairen Bedingungen in Europa hergestellt).
Die Kategorien „Mädchen“ und „Jungen“ sucht man im Online-Shop vergeblich – dafür gibt es Farben und Formen für alle und einen reflektierten Umgang mit Geschlechterklischees:

„Auch wer nicht aktiv seinen Kindern von Geschlechterrollen erzählt, beeinflusst ihr Verhalten durch das eigene und dazu gehört für mich auch das Akzeptieren von vorherrschenden Konditionen in Form von Kleidung, die bestimmte Geschlechterrollen suggeriert. Es spricht nichts dagegen, dass Mädchen Kleider tragen und Jungs mit Baggern spielen, aber wir sollten sie doch am besten dazu bringen, dass sie es sich selbst aussuchen und es ihnen nicht unterbewusst aufgezwungen wird“

Marcus, Gründer von Manitober

Manitober qualifiziert sich damit zurecht für das freispiel-Abzeichen 2021. Das Unternehmen setzt Akzente und blogt zum Theme Gendergerechtigkeit und darüber wie Farben das kindliche Verhalten beeinflussen. Die Loslösung von vorgeprägten Rollenklischees und Geschlechtszuordnung ist ein sehr wichtiger Bestandteil des Markenbilds. Prinzipiell bietet Manitober Produkte einfach allen an. Sowohl Kleider als auch Röcke, Hosen etc. werden einfach ohne Geschlechterzuordnung angeboten -geht doch!

Außerdem war das Atelier Odenoir im Rennen. Der Titel ihrer Website sagt es schon: „No Gender Clothing Handmade in Berlin“. Geschlechtergerechtigkeit fester Bestandteil der Firmenphilosophie:

„Unser Ziel ist es, eine Brücke zwischen Menswear und Womenswear zu schlagen, indem wir die Kleidungsbedürfnisse aller Identitäten erfüllen, die Regeln des Standard-Stylings brechen und stereotype Geschlechterrichtlinien ignorieren.“

Atelier Odenoir

Das ist nach unserem Geschmack!

Und da war Androwear. Das Unterwäsche-Label aus Berlin macht „Underwear for every body“ – und braucht dafür keine Geschlechterkategorien. Stattdessen stehen die Bedürfnisse des individuellen Körpers im Vordergrund.
Gründerin Isabelle Merten erklärt:

„Jeder Körper erzählt eine eigene Geschichte. Androwear ist ein Modelabel, das Unterwäsche für verschiedene Körperformen und Menschen verfügbar macht, die sich nicht in ihrem Geschlechterausdruck einschränken lassen wollen. Damit schließen wir eine Lücke, die entstanden ist, seitdem die Welt binär in Blau und Rosa unterteilt wurde.“

Isa Merten, Gründerin von Androwear

Das Sortiment von Androwear ist bunt und abwechslungsreich. Schließlich möchte das Label, „dass jede*r die Möglichkeit hat, sich beim Shoppen wiederzufinden und wohlzufühlen. Wir sprechen Menschen mit einer Vielzahl von Größen an und berücksichtigen dabei Bedürfnisse, die oft in der Mainstream-Industrie untergehen“. Dieses Bekenntnis, die Liebe zum Detail hat uns verliebt- und Euch. Nicht zuletzt wegen der vielen Likes auf den Instagram Post über Androwear haben wir die Entscheidung gefällt. Hier geht es zum Blogbeitrag über die Verleihung.

frei-spielen im neuen Jahr

Reicht uns auch in diesem Jahr hier ein, was Euch positiv auffällt. Wir freuen uns eine Wahl für das freispiel-Abzeichen zu treffen, statt immer nur zu kritisieren.

Euer Zaunpfahl-Team

Übergabe Freispiel-Abzeichen 2021
Urkundenübergabe: Almut Schnerring (li) 1.Vorsitzende klische*esc e.V. und Isabelle Merten (re) Gründerin von Androwear