Wie wichtig ist es eigentlich, Kindern zu vermitteln, was einen „echten Mann“ ausmacht?
Gar nicht, weil sie es früh genug selbst rausfinden? Oder sehr wichtig, weil Jungs nicht früh genug erfahren können, dass sie nicht einfach tun und schon gar nicht lassen können, was sie wollen? Von Werbemenschen, die auf Gendermarketing setzen, wird das „Echte Männer“-Narrativ jedenfallsheiß geliebt. Es passt aber auch so gut und überall!

Foto (c) Stoffwelten GmbH, Screenshot auf FB von klische*esc e.V.
Bei Süßigkeiten, und zwar immer dann, wenn es um Alkoholkonsum* geht, bei Schinken, also wenn es um zu hohen Fleischkonsum** geht, bei Stoffen, wenn es um Autos, oder sagen wir um überhöhte Geschwindigkeit und das höhere Unfallrisiko*** von Männern geht… Höher, weiter, schneller und in der Fülle nicht mehr wirklich lustig.
Auch das Team der Stoffwelten GmbH verbindet „echte Männer“ mit Tempo und Coolness und hatte im März 2019 deshalb auf Facebook das Angebot: „XL 10m Stoffpaket für COOLE JUNGS“ gepostet. Stoffe mit Polizei-Motiven, denn Polizistinnen gibt’s ja keine. Stoffe für coole Jungs, die schonmal erfahren, dass sie erst dann „echte Männer“ werden, wenn sie mit Blaulicht fahren. Das war wahrscheinlich schon immer so. Wir vermuten, es muss was Genetisches sein. #SarcasmOff
(as)
* Alkoholkonsum, Bundesamt für Statistik
** Fleischkonsum. Lebensmittelverzehr von Männern und Frauen. Deutsche Gesellschaft für Ernährung
*** Unfälle von Frauen und Männern im Straßenverkehr, Destatis