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Für Mütter ist gutes Essen DAS Statussymbol

Edeka Südwest bewirbt auf Instagram frischen Flammkuchenteig mit „Der lazy Flammkuchen! – Mütter hassen diesen Trick“. Der Post wird begleitet von der Aussage, dass Essen DAS Statussymbol schlechthin sei. „Und wie gut ist es dann, wenn man ohne viel Aufwand bei der Familie damit punkten kann?“

Mütter kochen für die Familie

Mütter sind laut Edeka selbstverständlich für das Bekochen der Familie zuständig. Wie großzügig von Edeka, Sie in ihrer „natürlichen Rolle als Köchin“ zu unterstützen, indem Sie Fertigteig für Flammkuchen anpreisen. Wie unangebracht dieser Post war, hat Edeka schnell gemerkt und Kritik dazu gelöscht.
Und außerdem, wenn Mütter fürs Kochen zuständig sind, warum gibt es dann in ganz Deutschland nur elf 1-Sterne Köchinnen? Für die Familie kochen ist erwünscht, aber bitte nicht professionell?

Wo sind die kochenden Väter?

Müttern wird hier wie selbstverständlich die Care-Arbeit in der Familie zugeschrieben. Sich um die Familie kümmern? Kochen? Das kann nur eine Frau erledigen! Ihre Aufgabe – Ihr Statussymbol. Wenn wir dieses Gedankenspiel umdrehen, dann haben Männer ihr Statussymbol außerhalb der Familie – eine Karriere oder ein neues Auto? Und wie schafft der Mann Karriere UND Familienverpflichtungen zu managen? Ach, diese Frage wird ja nur Müttern gestellt.

Unbezahlte Care-Arbeit hat ihre Folgen

Leider übernehmen Frauen mehr unbezahlte Care-Arbeit in der Familie als der Mann und das hat Auswirkungen. Wer mehr Zeit in unbezahlte Arbeit steckt, hat weniger Zeit für seine bezahlte Arbeit, macht weniger Karriere, bekommt weniger Geld und muss deshalb mit weniger Rente rechnen (siehe: Equal Care Manifest – Die Kurzfassung). Dieses Wissen um die finanziellen Konsequenzen sollte einem bewusst sein und ist ein Grund, warum Care-Arbeit in der Familie zu gleichen Teilen zu tragen ist.

Ein Wink mit dem Zaunpfahl geht nach Hamburg, und ein herzlicher Dank für die Einreichung an @sarah_luise_in_wonderland.

(jp)