Es war einmal ein Mädchen. Das liebte Süßigkeiten. Leckere Bonbons in vielen Farben und Geschmacksrichtungen, voller Zucker und herrlich süß. Sie hatte extra ihr Taschengeld gespart und wollte sich davon etwas ganz besonders Leckeres kaufen. Ach, da gab es ja sogar eine gemischte Tüte mit acht verschiedenen Naschereien in blau. Blau war ihre Lieblingsfarbe. Sie freute sich schon. Gerade griff sie zu, da fiel ihr Blick auf das Etikett: „Boy’s Mix“.

„Der Boy’s Mix von Look-O-Look enthält eine herrlich-bunte Mischung verschiedener Süßigkeiten speziell für Jungen.“ Für Jungen? Ja, für Jungen. Genauso steht es auf der Internetseite des Süßwarenspezialisten, der, laut eigener Angabe, schon seit über 50 Jahren gemeinsam mit seinen Kunden (von Kundinnen ist hier keine Rede) erfolgreiche Süßwarenkonzepte entwickelt (letzter Zugriff auf die Website: 26.08.2021).


Das Mädchen war enttäuscht. Jetzt freute sie sich nicht mehr auf die Süßigkeiten, nein erstmal musste sie überlegen, ob sie diese Tüte überhaupt kaufen kann. Sie war doch ein Mädchen, durfte sie diese blauen Süßigkeiten essen? Sollte sie das? Was werden die anderen über sie denken? Lieber überlegte sie nochmal.

Oh, da war auch eine Tüte mit rosafarbenen Bonbons. Und da stand es ja auch: Girl’s Mix. Dann mussten das wohl die richtigen Bonbons für sie sein. Sie mochte aber kein rosa! Ihr Blick ging zwischen beiden Varianten hin und her. Sie wog ab, aber sie traute sich nicht die blauen Bonbons zu nehmen. Sie war ratlos.
Sie kaufte etwas ganz anderes.

Unser herzlicher Glückwunsch für dieses demotivierende Kauferlebnis geht an Look-O-Look nach Andelst bei Arnhem (Niederlande). Habt ihr Euch noch keine Gedanken darüber gemacht, wie nachteilig diese Aufteilung in rosa und blau ist? Nein? Dann kommt hier ein Wink mit dem Zaunpfahl.
Vielen Dank für die Einreichung an @headlesszebra über Twitter.
(ml)
VÖ-Jahr der Werbung: 11/2020