Der Wink mit dem Goldenen Zaunpfahl richtet sich an Unternehmen und ihre Marketingabteilungen und fordert sie auf, ihre gesellschaftliche Verantwortung nicht nur in unverbindlichen Richtlinien zu behaupten, sondern im täglichen Handeln auch umzusetzen. Der Goldene Zaunpfahl ermutigt außerdem Verbraucher*innen, sich gegen Werbeklischees zu wehren und ihre Einkaufsmacht dafür zu nutzen, Gendermarketing zu disqualifizieren.
Ziel der gemeinnützigen Initiative ist es, einen gesellschaftlichen Dialog zu initiieren über die Wirkmechanismen von Werbung und Produktdesign insbesondere auf Kinder, die durch starre Muster in ihrer Wahlfreiheit eingeschränkt werden. Der Goldene Zaunpfahl sucht den Austausch über Verantwortung und persönliche Freiheit, über Vielfalt und Identität.
Verbraucher*innen haben in den vergangenen Monaten auf Instagram, Twitter, Facebook und über goldener-zaunfahl.de rund 100 Produkte und Werbekampagnen eingereicht und für die diesjährige Wahl vorgeschlagen.
Im vierten Jahr des Goldenen Zaunpfahls gibt es zum ersten Mal eine öffentliche Abstimmung: Vom 16. bis zum 29. November können Verbraucher*innen unter 2020.goldener-zaunpfahl.de für ihren Favoriten abstimmen.
Die Preisverleihung findet in der ersten Dezemberwoche statt.
Nominierte 2020
Das sind die sieben Nominierten für den Goldenen Zaunpfahl 2020:
- Altbacken statt frisch wie Salat
Bonduelle zeichnet ein Bild von glücklich-dünnen Frauen, die Grünes lieben und dafür ungewaschene, unzuverlässige Klischee-Männer als Partner aushalten müssen.
- Emotionslose Models für Achtjährige
Dünne Körper, lange Haare, riesige Augen, emotionsloser Blick. Auf das Äußere kommt es an, wenn du ein Mädchen bist! - TopModel-Produkte von Depesche vermitteln schon den Kleinsten ein unrealistisches Körperbild.
- Papi kriegt nichts gebacken: Das Unfähiger-Vater-Klischee
Edeka setzt Väter herab als grob und unsensibel und macht die Sorgearbeit zur Herzensangelegenheit von Müttern … auf dass sich in den Chefetagen und an der Einkommenslücke auch für die nächste Generation nichts ändern möge.
- Niedliches Haustier trifft auf hungriges Wildtier
Mytoys näht an der Geschlechterhierarchie und präsentiert Mädchen als niedliche Beute, während Jungs, diei (mal wieder) nicht zu zählmen sind, ein hungriges Auge auf sie werfen. Bagatellisierung von Sexismus für die Allerjüngsten.
- Prinzessin putzt für den Prinzen?
Bei Obi müssen Männer nicht putzen, wenn sie keine Lust haben, denn Putzen ist dort Frauensache.
- Schulranzen für Helden und für Hübsche
Scout trennt Schulkinder in süß-verträumte Mädchen vs. sportlich-gefährliche Jungs. Bunt für alle? Nicht vorgesehen und folgenreich, denn Schulranzen begleiten Kinder über Jahre und der Gruppendruck beeinflusst schon die Jüngsten in ihren Entscheidungen.
- Möchte Ihre Tochter in meiner Zahnarztpraxis arbeiten?
Die Plakate der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe legen Eltern für ihre Töchter eine Position als Assistentin nahe, statt jungen Frauen a) die Entscheidung selbst zu überlassen und b) die Stelle als Chefin in Erwägung zu ziehen.
Die Jury 2020
· Fikri Anıl Altıntaş – freier Autor und #HeforShe-Botschafter von UN Women Deutschland
· Josephine Apraku – Mitbegründerin des IDB, Institut für diskriminierungsfreie Bildung
· Patricia Cammarata aka @dasnuf – Speakerin, Autorin und Podcasterin
· Eva-Maria Lemke – deutsche Journalistin und Fernsehmoderatorin
· Mirai Mens – Bloggerin und Aktivistin „Young Bookstagram“
· Martin Rücker – Geschäftsführer foodwatch Deutschland
· Ann Kathrin Sost – Referentin Presse und politische Planung Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS)
Studien, Kriterien und Hintergrundwissen zu Gendermarketing und Infos zur Initiative: presse.goldener-zaunpfahl.de
Pressekontakte:
Almut Schnerring und Sascha Verlan c/o Wort & Klang Küche, Büro für Journalismus und Kommunikation
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