Der Goldene Zaunpfahl

Der Goldene Zaunpfahl kritisiert Geschlechterstereotype im Angebot von Clementoni GmbH und fordert Stellungnahme

MINT in Blau für Jungen - Pflege in Pink für Mädchen

Bonn, 20. Oktober 2020. Warum gibt es kein Seifenlabor mit einem Jungen auf der Verpackung? Und wo ist die pinke Kiste für die Superwissenschaftlerin? Der klische*esc e.V., Initiator des "Goldener Zaunpfahl - Preis für absurdes Gendermarketing", hat von der Clementoni GmbH eine Stellungnahme zur Geschlechtertrennung im Segment Experimentierkästen gefordert.

Bei Clementoni ist Chemie männlich konnotiert und in Blau verpackt - wie anders könnte es sein, schließlich werden auch MINT-Berufe eher Jungen empfohlen. Mädchen wird davon eher abgeraten, ihnen werden nach wie vor eher "Frauenberufe" nahegelegt, selbst dann, wenn sie sich für Naturwissenschaften interessieren. Wohl deshalb wird Pink bei Clementoni nur vergeben, wenn es um Schönheit (Lippenbalsam, Gesichtsmasken, Parfüm, Blütenträume etc.) geht, das 'Superwissenschaftslabor' oder 'Chemielabor' ist Blau.

Gendermarketing und die Einteilung von Farben, Themen und (Spiel-)Interessen nach Geschlecht schränkt die Wahlfreiheit und Entwicklung von Kindern ein. Warum hält die Clementoni GmbH trotz wissenschaftlicher Erkenntnisse an den gegenderten Experimentierkästen (s. Foto) fest? Oder anders gefragt: Warum wirbt ein Unternehmen, das sich in seinen ethischen Grundsätzen die Inklusion auf die Fahnen schreibt, für gegenderte Experimentierkästen? "Für Clementoni ist Vielfalt eine Inspirationsquelle, Ressource und Wachstumsmöglichkeit. Deshalb fördert Clementoni bei der Durchführung jeder einzelnen Tätigkeit die Inklusion und verurteilt vehement jegliche Art der Diskriminierung sowie ungleichen Behandlung aufgrund von Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung, Gesundheitszustand, Ethnie, Nationalität oder politischer und religiöser Überzeugung" (Quelle: https.://www.clementoni.com/de/azienda-codice-etico/)

Foto (c) Clementoni, Screenshot @ klische*esc e.V.

Der Goldene Zaunpfahl setzt sich dafür ein, dass Marketing die Vielfalt und Wahlfreiheit nicht weiter einschränkt und vor allem Kinder nicht in ihrer Persönlichkeitsentwicklung limitiert. Weil er nicht nur auf Missstände hinweist, sondern von den Verantwortlichen auch eine Stellungnahme fordert, verlieh der klische*esc e.V. den Experimentierkästen das 'KlischeeOlé' als besonders absurde Einreichung für die anstehende Preisverleihung.

Über den Preis

Der Wink mit dem Goldenen Zaunpfahl richtet sich an Unternehmen und ihre Marketingabteilungen und will sie zu intelligenteren und innovativeren Strategien zur Vermarktung ihrer Produkte anstiften. Er fordert außerdem Verbraucher*innen dazu auf, sich häufiger gegen einengende Rollenvorgaben zu wehren und ihre Einkaufsmacht aktiv dafür einzusetzen, dass einfallsloses Gendermarketing regelmäßig zu Ladenhütern führt. Das ganze Jahr über können Beispiele eingereicht werden: Produkte oder Werbebotschaften, in denen Mädchen als niedliche Prinzessinnen und Jungen als abenteuerlustige Piraten über einen Kamm geschert werden, in denen das Bild vom echten Kerl (am Gasgrill) und der sich aufopfernden Frau und Mutter (mit Diätjoghurt) unreflektiert weitergereicht wird. Anfang November entscheidet die siebenköpfige, prominente Jury über die absurdesten Fünf. Ab 16. November können die Verbraucher*innen in einer öffentlichen Abstimmung darüber entscheiden, an wen der Wink mit dem Goldenen Zaunpfahl in diesem Jahr geht.

 

Pressekontakte:

Almut Schnerring und Sascha Verlan
c/o Wort & Klang Küche, Büro für Journalismus und Kommunikation

Pressebereich online: presse.goldener-zaunpfahl.de

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E-Mail: preis@goldener-zaunpfahl.de
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Instagram: @Goldener_Zaunpfahl

Der Goldene Zaunpfahl ist eine Initiative von klische*esc e.V., gemeinnütziger Verein zur Förderung von Wahlfreiheit jenseits limitierender Rollenklischees
klische*esc, Gensemer Straße 24, 53225 Bonn
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